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Blog Droites bei winterlichen Bedingungen

Tourenbericht über Besteigung der Droites, überhalb der Couvercle Hütte, im Talèfre Becken

Droites bei winterlichen Bedingungen

Die Schneelage für die aktuelle Jahreszeit ist durchaus beachtlich. Der Mai war geprägt von vielen Schlechtwettertagen mit viel Niederschlag bis in tiefe Lagen, speziell in den Nordalpen. So waren an der Droites die Bedingungen durchaus noch sehr winterlich. Die kombinierten Passagen waren sehr gut eingeschneit und eine fast durchgehende Schneedecke bis an die Montenvers-Seilbahn am Ende des Mer de Glace.
Die angekündigte Schönwetterphase vom 13.-15.05.2019 musste somit ausgenutzt werden. Hauptfrage war, ob sich der viele Neuschnee auf der Südseite schon so gut gesetzt hatte, dass dieser nach zwei klaren Nächten schon tragfähig war?
Vorneweg, er war es nur zum Teil 😉
Prinzipiell sind momentan aber sehr gute Bedingungen zum Skibergsteigen um die Couvercle Hütte. Gerade die Tour auf die Pointe Isabelle hat heuer außerordentlich gute Bedingungen und ist dementsprechend beliebt unter den anwesenden Hüttengästen. Auf die Droites wollten dann nur wir 🙈

Wir starteten um 5 Uhr in der Früh und sind bei klaren Himmel, aber doch recht warmen Temperaturen von der Hütte losmarschiert. Wir wollten über die Voie Normale zum Gipfel kommen, da das momentan die logischste Linie mit den besten Verhältnissen auf die Droites ist. Im Aufstieg kürzt man den Zustieg durch ein 250m Couloir etwas ab, nachdem man dann in steiler Schneestapferei zum Mixedgelände kommt. Hier waren die Bedingungen durchaus schwerer wie im Sommer, da die Querbänder allesamt mit Schnee bedeckt waren und diese so recht ausgesetzt waren.
Für mich ist es dort immer ein bisschen ein Rätsel, wo denn genau der leichteste Weg dort hoch geht. Wir fanden unser Glück mal wieder nicht in der leichtesten Variante. Aber hilft ja nix, Augen zu und durch. Nach dem Mixedgelände kommt man auf das Gifpelschneefeld von etwa 45-50° Steilheit. Hier fanden wir relativ große Triebschneepakete vor, die das vorankommen nicht gerade erleichtert haben. Zum Glück ist der Setzungsprozess der Schneedecke im Mai doch schon relativ schnell, da sonst im Hochwinter schnell ungute Gefühle aufkommen würden. Der letzte Felsaufschwung zum Gipfel ist dann schnell überwunden.
Passend zur Gipfelankunft bläst uns dann der Nordwind mit voller Macht ins Gesicht. Die angekündigten 80km/h waren es dort auf alle Fälle. Zum Glück haben wir auf der Südseite bislang davon nichts mitbekommen.
Der Abstieg erfolgt dann über ein Couloir, dass sich vom Gipfel direkt unter der westlichen Hauptwand Richtung Col des Droites herunterzieht. Die Abseilstände sind meistens nicht von bester Qualität und müssen allesamt überprüft werden, bevor man sich gedankenlos daran abseilt.
Die Sonne hat die obersten 5cm auf der Südseite schon aufgeweicht, sodass wir optimale Abfahrtsbedingungen erwarten konnten. Nach einigen Abseilmanövern, konnten wir endlich auf die Ski wechseln und die Abfahrt Richtung Talèfre Becken antreten. Und diese ist ziemlich steil und lang, auch wenn es von der Hütte nicht den Anschein macht.

Genüsslich schwingen wir bis ca. 250hm unterhalb der Hütte, um dann einen schweißtreibenden Gegenanstieg hinauf zur Couvercle Hütte noch vor uns zu haben. Da schmeckt das Radler oder die Cola dann umso besser 😉

Unser Plan wäre gewesen, am nächsten Tag die Jardin Arête zu begehen. Wir mussten allerdings schon sehr früh am morgen realisieren, dass der nicht schwächer werdende Wind einfach zu stark war, um stundenlang auf der Nordseite am Grat herumzuklettern. Naja, macht nichts. Wir kommen wieder…

Gipfel Nr. 12: Les Droites 4000m

 

Hier ein paar Bildimpressionen der Tour:

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